In einem FAZ-Artikel vom 28.12.2011 wurden erneut Kaufpreise und Renditechancen für Immobilieneigentum verglichen. Grundlage dafür sind Berechnungen des Bulwien Gesa -Institutes sowie der Wirtschaftsberatung Empirica. So kostet ein Quadratmeter Eigentumswohnung bei Erstbezug
Besonders groß war der Preisanstieg in den letzten 3 „Krisenjahren“ in Berlin. So stiegen die Preise in Mitte um rund 44 Prozent, in Kreuzberg gar bis 56 Prozent.
Ein Wohnungskauf lohnt sich vor allem in großen Städten mit einer starken Wirtschaft wie München, Frankfurt, Hamburg, Düsseldorf und Köln. In der Regel werden dort hohe Gehälter gezahlt. Wenn dann noch die Infrastruktur mit Kitas, Schulen, Ärzten und Einkaufsmöglichkeiten gut ist, werden zusätzlich auch Zuzügler aus dem Umland angelockt. Das gelte auch für Städte in Ostdeutschland.
„‚Die einen ziehen Leipzig und Dresden als Firmenstandorte an, die anderen Greifswald und Jena als Universitätsstädte‘, sagt Malte Maurer vom Immobiliendienstleister Jones Lang Lasalle.“
Neben der Lage wird die Preisentwicklung auch deutlich vom Alter bzw. Bauzustand der Immobilie sowie den potentiellen Mietern beeinflußt. Als besonders zukunftssicher gelten beispielsweise Wohnungen, die für ältere Menschen geeignet sind.
Quelle: FAZ, 28.12.2011
Aufgrund welcher Bedinungen kann sich ein Immobilienverkauf derzeit lohnen?
Erstens kann die Chance eines Verkaufsgewinns lohnenswert sein. die Bedingungen dafür sind in gefragten Regionen gut wie lange nicht:
„In manchen Regionen Deutschlands verteuerten sich Eigentumswohnungen in einem Jahr um zehn Prozent. Immobilien dienen zunehmend der Kapitalanlage.“ (WELT-Online, 19.09.2011)
„3 Prozent beträgt die durchschnittliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr bei Eigenheimen und 5 Prozent bei Eigentumswohnungen.“ (BIV-Verlag, 17.11.2011)
Für das Jahr 2011 „zeigt der HPX eine Steigerung der Preise für Eigentumswohnungen von 99,66 Punkten im Januar 2011 auf 102,74 im September – was damals einem Rekordwert entsprach, der bis heute noch zwei weitere Male übertroffen worden ist.“ (HYPOPORT AG, 12.12.2011)
Wer also Gewinne „mitnehmen“ will, kann diesen Marktbedingungen nutzen. Ein Verkauf der Immobilie kann sich also lohnen.
Zweitens kann sich ein Verkauf jetzt lohnen, um dadurch demnächst notwendige Investitionen bei geringen Rücklagen zu vermeiden. Wenn größere Renovierungen oder Sanierungen anstehen, sollten dafür entsprechende finanzielle Reserven vorhanden sein. Als Faustregel orientierten sich viele Immobilieneigentümer bisher an 1,5 Prozent der Herstellungskosten, die sie als Instandhaltungsrücklage im Jahr kalkulierten.
Infolge neuer gesetzlicher Regelungen wie beispielsweise der Energieeinsparverordnung (EnEV) können diese Rücklagen nicht mehr ausreichen. Der Verkauf einer vermieteten Immobilie kann sich also auch lohnen, wenn keine ausreichenden Rücklagen für Instandhaltung, Sanierung und zusätzliche Auflagen vorhanden sind.
Natürlich können in weniger gefragten Standorten auch zusätzliche Belastungen durch Mietausfall entstehen, wenn die Nachfrage nach Mietwohnraum geringer als das Angebot ist.
Allein im September 2011 haben Anleger rund 2,8 Milliarden Euro aus Aktien-, Renten- und Mischfonds abgezogen, im Vormonat waren es knapp fünf Milliarden Euro. Das Vertrauen in „Euro“ und „Europa“ fehlt. Beispielsweise verloren Europa- und Euroland-Aktienfonds im August 1,6 Milliarden Euro. In gleicher Höhe floss demgegenüber Geld in Anlagen mit dem Schwerpunkt Deutschland.
Zudem werden frei werdende Gelder aus getilgten Investments oder
Versicherungen kaum reinvestiert. Experten schätzen dieses Volumen auf durchschnittlich 300 Millionen Euro pro Tag.
Derzeit bevorzugen private wie institutionelle Anleger die Geldwert-Sicherheit von Immobilien. Der Umsatz der Immobilienmakler in den 50 größten Städten Deutschlands stieg laut einer Studie des Immobilienverbands
IVD auf 10,4 Milliarden. Das sind 22 Prozent als im Vorjahr.
In den attraktiven Metropolregionen ist der Wohnimmobilienmarkt nahezu
leergefegt. Gerade in sogenannten „guten“ und „mittleren Wohnlagen“ werden weit mehr Immobilien nachgefragt als angeboten. Beispielsweise wuchs der Umsatz auf dem Münchner Immobilienmarkt um fast ein Drittel gegenüber dem ersten Halbjahr 2010. Aus Frankfurt am Main wurde ein Zuwachs von 7 Millionen Euro auf 201 Millionen Euro gemeldet. In Düsseldorf wurde fünf Prozent Zuwachs registriert.
Experten rechnen mit weiteren Preissteigerungen im Jahr 2012.
Quelle: ERFOLG – Neues aus der Wirtschaft, Dezember 2011