Wie würde der Lockdown die Immobilienpreise beeinflussen? Darüber wurde in den letzten Monaten viel spekuliert. Ein Wohnatlas lässt die tatsächliche Entwicklung erkennen.
Viele Spekulationen um die Auswirkungen von Angebot und Nachfrage auf den Immobilienmarkt in der Corona-Zeit gab es in den letzten Monaten. Investoren und Verkäufer reagierten verunsichert. Nunmehr liegen aktuelle Zahlen aus dem Monat Mai vor. Sie lassen erkennen, wie es tatsächlich um die Immobilienbranche bestellt ist – und wie die nächste Entwicklung verlaufen könnte.
Doch letztendlich sind die Auswirkungen der Corona-Politik auf die Wirtschaft noch nicht detailliert vorhersehbar. Die Pleitewelle beginnt erst, das Konjunkturpaket ist stark umstritten und alternative Konzepte werden kaum zugelassen. Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung wirkt selbstverständlich auch auf die Immobilienbranche. Erfahrungsgemäß treten die Wirkungen jedoch immer mit einer zeitlichen Verzögerung von 12 bis 18 Monaten auf.
Sofern es um die kurzfristige Entwicklung der Immobilienbranche geht, liegen jetzt aktuelle Daten vom Mai vor. Die Postbank und das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) haben die Entwicklung der Kaufpreise für Immobilien in Deutschland ermittelt. Für jeden nachvollziehbar stehen sie im Wohnatlas 2020 zum kostenlosen Download zur Verfügung.
Unmittelbar nach der Regierungsentscheidung im März waren viele Marktteilnehmer verunsichert. Das Angebot an Immobilien brach sehr stark ein. Derzeit liegt es aber sogar über dem Niveau von Anfang des Jahres. Denn Ende Mai wurden etwa 5 Prozent mehr Inserate gezählt als im Februar.
Bezogen auf den Gesamtmarkt ist dieser Anstieg jedoch nicht so hoch, dass die Immobilienpreise deshalb deutlich fallen. Mit nur 0,3 Prozent Zuwachs blieb die Anzahl der angebotenen Objekte relativ konstant. Bei Mietwohnungen stieg das Angebot jedoch um 11,1 Prozent.
Auch die Nachfrage wuchs erheblich. Eines der größten Immobilienportale meldet etwa 19 Prozent mehr Exposéansichten von Mietern. Käufer fragten rund 17 Prozent mehr nach und gaben auch mehr Gesuche auf.
Sowohl Immobilienbesitzer als auch Investoren können insoweit optimistisch sein.
Die Corona-Krise wirkt sich auch auf Immobilienpreise aus – doch wie, das erscheint derzeit vielen als Buch mit sieben Siegeln. Welche Anhaltspunkte gibt es für die künftige Tendenz?
Erinnern Sie sich noch, wie in den letzten Jahren die Immobilienpreise im Bundesdurchschnitt stiegen. Immobilienexperten der KPMG und der Immobilienakademie IREBS an der Universität Regensburg stellten in ihrer Studie Anfang Juni 2019 fest, dass in fast allen Nutzungsarten Immobilienpreise und Mieten Höchststände erreicht haben.
Besonders in den Ballungszentren wurde Immobilieneigentum für Durchschnittsverdiener schon kaum noch bezahlbar. Und jetzt?
„Die Corona-Krise hat den Immobilienmarkt erreicht. Für alle, die vom Eigenheim träumen, sind das keine guten Nachrichten. Zwar sinken die Preise für Häuser und Wohnungen, jedoch werden auch die Geldgeber wieder strenger.“ (n-tv.de, 10.04.2010)
Viele Experten rechnen nun erneut mit einem Boom nach Preisrückgängen! Doch wie realistisch ist diese Erwartung?
Im März begann in Deutschland der Ausnahmezustand der Corona-Krise. Im Zeitraum von Anfang März bis Mitte April 2020 sank die Anzahl der neu inserierten Mietwohnungen um ca. 38 Prozent. In den Großstädten sank das Angebot drastischer um minus 40 Prozent.
Aufgrund der wegfallenden Einnahmen infolge Kurzarbeit oder gar Wegfalls der Einnahmen haben viele Mieter zunächst ihren Umzug aufgeschoben. Wohnungsbesichtigungen fanden kaum noch statt – sind jetzt zunehmend wieder eher möglich.
Doch wer eine neue Wohnung braucht oder will, sucht zumindest langfristig weiter. Doch was für eine Wohnung und wann? Wenn die Arbeitslosigkeit steigt und die Katastrophenpolitik längere Zeit zu Einnahmeausfällen führt, wieviel Geld können Mieter dann noch für eine Wohnung aufbringen? Bedarf an Wohnraum ist nicht gleich zahlungsfähige Nachfrage.
In den letzten Wochen registrierten Experten, dass die Mietpreis-Entwicklung zwischen -0,2 und +2,2 Prozent lag. Während in den Großstädten die Mieten eher sanken, sinde sie auf dem Land moderat gestiegen. Investoren könnten diese Tendenz nutzen.
Insbesondere seit Mitte April steigen die Mieten insgesamt wieder leicht. Hier wirkt wohl auch die Hoffnung, dass die Krisenprogramme der Regierungen finanziell bei den Verbrauchern ankommen. Ein Blick auf die Erfahrungen nach der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 scheint das zu bestätigen. Damals erholte sich der Markt für Mietwohnungen sehr schnell erholte und boomte dann sogar.
Finanzexperten und Politiker sehen allerdings zunehmend, dass die Corona-Krise zu einer stärkeren Rezession führt als die Krise 2008 (siehe bereits nzz.ch, 16.03.2020)
Viele Immobilieninvestoren nutzen die steuerlichen und Liquiditätsvorteile einer Kreditfinanzierung.
„Problematisch für den einen oder anderen Käufer ist allerdings die Markteinschätzung der Banken, die offenbar auch mit sinkenden Immobilienpreisen rechnen und die Praxis ihrer Kreditvergabe entsprechend anpassen. So hat etwa die Hamburger Sparkasse gerade mitgeteilt, dass sie für Neukunden keine Baufinanzierungen mehr anbietet…
Einen anderen Weg beschreitet die Münchener Hypothekenbank. Sie bietet seit Ende März keine 100-Prozent-Finanzierungen mehr an, sondern vergibt Kredite nur noch bis 80 Prozent des Kaufpreises…
Andere Institute, wie die Wüstenrot, BBBank oder auch die ING teilen mit, dass sie für Finanzierungen von mehr als 80 Prozent des Kaufpreises höhere Zinsaufschläge verlangen.“ (n-tv.de, 10.04.2010)
Diese Reaktion der Geldinstitute stimmen auch mit den Empfehlungen von Creditreform an einen begrenzten Kundenkreis überein:
Wer über ausreichende Liquidität verfügt, die für die Immobilieninvestition reserviert ist, wird sich von dieser Kreditpolitik nicht beeindrucken lassen. Allerdings kann es nicht schaden, dabei auch zu berücksichtigen: Auch Mieter haben Kredite und sind möglicherweise von Banken so abhängig, dass ihre finanziellen Spielräume für Wohnen begrenzter sind.
Fazit:
Immobilieninvestoren müssen aktuell deutlich mehr Einflussfaktoren auf ein nachhaltiges Investment beachten, als noch vor der Corona-Krise.
Aufgrund der Mietpreisexplosion wird für viele Bürger bezahlbares Wohnen zu einer soziale Frage unserer Zeit. Eine Lösung des Problems scheint derzeit nicht in Sicht. Wer verdient daran und wer zahlt drauf?
Am Wochenende kam in vielen deutschen und europäischen Städten Hunderttausende zusammen, um gegen hohe Mieten zu protestieren. Internationalen Aktionstage für bezahlbares Wohnen sind bis zum 6. April 2019 geplant. In vielen Städten finden Demonstrationen und Aktionen unter dem Motto statt: „Gemeinsam gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn“ statt.
Allein in Berlin haben sich die Preise in zehn Jahren beinahe verdoppelt. Inzwischen geben Hauptstädter im Schnitt 46 Prozent ihres Einkommens für das Wohnen aus, in München sind es sogar 55 Prozent.
Oft wird als Hauptgrund für die steigenden Kauf- und Mietpreise der Wohnungsmangel bezeichnet. Seit Jahren werden in Deutschland zu wenig Wohnungen gebaut. Auch im Jahr 2019 dürften laut Bauindustrie bis zu 320.000 neue Wohnungen entstehen, mehr als 2018, aber nicht genug: Um den Bedarf zu decken sollten nach Erkenntnissen der Politiker und derImmobilienwirtschaft jährlich 350.000 bis 400.000 Wohnungen gebaut werden.
Doch steigende Bodenpreise, Mangel an Fachkräften (besonders Klempnern-, Sanitär- und Heizungshandwerkern), mangelnde Strukturpolitik und staatliche Auflagen lassen die Baukosten kräftig steigen. Zeitverzögert schlägt das auf die Miete durch und führt in besonders in Ballungsgebieten zur Mietpreisexplosion. Inzwischen zahlen Berliner im Schnitt 46 Prozent ihres Einkommens für das Wohnen, Münchener sogar 55 Prozent.
Schaut man genauer hin, dann sind alle diese Probleme gesellschaftlich bedingt, denn Preise steigen nicht von allein und fehlende Fachkräfte sind auch nicht auf Unfruchtbarkeit zurückzuführen.
Bei der Suche nach einer Lösung erklingt immer öfter der Ruf nach Enteignung. Beispielsweise bildete sich schon Ende 2018 in Berlin eine Bürgerinitiative die per Volksentscheid die Wohnungen der großen Immobilienunternehmen enteignen will. Im Kontext vieler Medienberichte erscheint das Ziel verkürzt: Enteignung von Immobilieneigentümern.
Grünen-Chef Robert Habeck betrachtet dies als ultima ratio, falls alle anderen Maßnahmen fehlschlagen. Im ZDF äußerte er:
„Ausdrücklich ist im Grundgesetz eine Sozialverpflichtung des Eigentums vorgesehen. Aber nirgendwo ist im Grundgesetz vorgesehen, dass man unbegrenzte Rendite machen kann.“ (siehe auch: Habeck hält Enteignung für denkbar, zdf.de 08.04.2019)
Als Argument dagegen werden nicht nur die hohen Kosten angeführt, weil nach dem Grundgesetz eine Entschädigung für Enteignungen fällig wäre:
Für die Enteignung von knapp 250.000 Hauptstadt-Wohnungen der großen Immobiliengesellschaften Vonovia und Deutsche Wohnen wird im Berliner Senat mit Gesamtkosten bis zu 36 Milliarden Euro gerechnet.
Vielleicht erinnern sich die Leserinnen und Leser an die Privatisierungen vor 15 Jahren: 2004 verkaufte der Berliner Senat die damals hochverschuldete staatliche Wohnungsbaugesellschaft GSW mit ihren 51.000 Wohnungen zum Schleuderpreis von 405 Millionen Euro zuzüglich der Schulden von rund 1 Milliarde Euro. Den Käufer übernahm 2013 die Deutsche Wohnen übernahm. Diese Wohnungen wären heute sieben Milliarden Euro wert: Eine Preissteigerung auf mehr als das 4,6-fache in 15 Jahren – also mehr als 30 Prozent por Jahr.
Haben Sie als privater Immobilieninvestor auch so eine Rendite erreicht?
Wie gut sich auf diesem Wege Geld verdienen lässt, spüren besonders die Vorstände. Auf immobilienmanager.de war am 18.04.2019 ein Beitrag mit folgenden Informationen zu finden:
Zum ehemaligen Vorstandsvorsitzenden von Vonovia, einer der oben genannten Gesellschaften hieß es:
„Spitzenreiter ist Dr. Stefan Kirsten, bis zum 9. Mai 2018 CFO von Vonovia. Er gehörte dem Vorstand seit Anfang 2011 an und durfte eine Abfindung von 5,8 Millionen Euro mitnehmen.“
Übrigens: Für den Deal 2014 war der damalige SPD-Finanzsenator Thilo Sarrazin verantwortlich. Oberbürgermeister Klaus Wowereit (ebenfalls SPD) unterstützte ihn. Wie wäre es mit einem Untersuchungsausschuss, der den Deal 2004 aufarbeitet?
Dass FDP-Chef Christian Lindner gegen die Enteignung ist, dürfte nicht verwunderlich sein – seine Argumentation dagegen auch nicht:
„Enteignungen kosten Geld, verschrecken Investoren und am Ende beschädigen sie die Eigentumsgarantie aus unserer Verfassung. Das sind Konzepte aus der sozialistischen Mottenkiste.“
Seit wann ist das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland ein Gesetz aus der „sozialistischen Mottenkiste“?
„(2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.
(3) Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig. Sie darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes erfolgen, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt. Die Entschädigung ist unter gerechter Abwägung der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten zu bestimmen. Wegen der Höhe der Entschädigung steht im Streitfalle der Rechtsweg vor den ordentlichen Gerichten offen.“ (Grundgesetz Artikel 14)
Gleich wie der Streit ausgeht und welche neue Strategie die Bundesregierung nun als Lösung gegen die Mietpreisexplosion nun aus der Schublade holt: Auf absehbare Zeit sind Investitionen in Immobilien eine gute Geldanlage. Denn Immobilien schützen Ihr Kapital!
Stuttgart – die schäbische Metropole – hat seit Jahren Bevölkerungszuwachs. Ein Ende ist nicht in Sicht. Der Wohnraum wird immer knapper.
Die schwäbische Metropole leidet an akutem Wohnraummangel. Längst müsste neu gebaut werden. Doch wohin – darüber wird heiß gestritten. Denn die Bevölkerungszahl wächst seit Jahrzehnten konstant. Ein Ende ist nicht in Sicht.
Von ca. 593.000 Einwohnern im Jahr 2014 über ca. 612.000 im Jahr 2017 stieg die Einwohnerzahl auf ca. 614.000 Ende 2018.
Noch immer ziehen vor allem prestigeträchtige Unternehmen vor Ort wie Daimler, Bosch und weitere – auch mittelständische.
Viele Experten sind sich einig: Die Mietpreisen werden in Stuttgart auch in den nächsten Jahren ansteigen. Die Schere zwischen Nachfrage und Angebot ist zu groß. Die Neubaurate kann diese Lücke nicht schließen.
Anfang 2019 lagen die durchschnittlichen Kaltmieten bei Neuvermietungen in:
Bei den Kaufpreisen gehört Stuttgart zu den zehn teuersten deutschen Städten. Günstige Immobilien können Selbstnutzer lange suchen. Doch auch Investoren für vermietete Immobilien finden nur schwer renditeträchtige Objekte. Wer Wert auf Rendite legt, sollte sich auf „Schwellenbereiche“ konzentrieren.
Die durchschnittlichen Kaufpreise bei Eigentumswohnungen betrugen Anfang 2019:
Zukünftig sind hohe Wertsteigerungen vor allem in den Stadtteilen West und Frauenkopf zu erwarten. In den teuersten Ortsteilen Stuttgarts wie Degerloch und Süd verlocken die Preise kaum noch zum Kauf.
Quelle: Maria Schädlich, Immobilien Elite Club
Dresden – „Elbflorenz“ – gehört mit zu den attraktivsten Städte für ein Immobilieninvestment seit Jahren. Die Nachfrage in der „Schwarmstadt“ führt zu Wohnungsnot.
In Dresden stieg die Bevölkerung nach der Jahrtausendwende zunächst recht gleichmäßig. Im Jahr 2011 begann dann ein regelrechter Hype. Wohnten in der Stadt 2014 noch etwa 536.000 Einwohner und 2017 schon ca. 551.000, so waren es zum 31.12.2018 über 560.000. Statt 60.000 leerstehender Wohnungen zur Jahrtausendwende herrscht nun Wohnungsnot.
Eigentümer vermieteter Wohnungen müssen kaum mit Leerständen rechnen. Die Mietpreise steigen stetig. Zu den Ortsteilen mit stark wachsender Nachfrage gehören Pieschen und Mickten rechts der Elbe.
Traditionell gelten das linkselbige Striesen, Blasewitz und Johannstadt oder das Nobelviertel Weißer Hirsch zu den Ortsteilen mit den höchsten Mietpreisen. Allerdings sind hier auch die Kaufpreise so teuer, dass die Mietrendite kaum noch der Rede wert ist.
„…im neuen Mietspiegel für 2019 gibt es eine Steigerung von 6,4 Prozent im Vergleich zu 2017“ (radiodresden.de, 27.11.2018)
Günstige Grundstücke sind auch in Dresden selten zu haben. Im Bestand ist die Preisspanne zwischen der schön sanierten und wiederaufgebauten Gründerzeitvilla bis zum unsanierten Wohnblock erheblich.
So liegen die Kaufpreise für Wohnimmobilien je m² bei Neuvermietung in den gefragtesten Lagen von:
Viele Investoren freuen sich über eine anfängliche Mietrendite von 3,5 Prozent und hoffen, dass die Mietpreise und der Wert ihres Immobilieneigentums weiter steigt. Allerdings sehen viele Experten aufgrund der Beschäftigungssituation in der Umgebung, dass der Höhepunkt bald überschritten sein könnte. Leerstände sind allerdings weniger zu befürchten, denn der Bevölkerungszuwachs scheint nicht schwächer zu werden.
Quelle: Maria Schädlich, Immobilien Elite Club
Ein Immobilieninvestment in Berlin lohnt sich angesichts verschiedener Faktoren nicht überall. Wo sind die Trendviertel für aktuelle Investments?
Die Einwohnerzahl Berlins stieg von 3,56 Millionen im Jahr 2014 auf 3,71 Millionen im Jahr 2017
Für Neuvermietung ist die Nachfrage in Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln im Vergleich zum Angebot am höchsten. Besonders nachgefragt werden Wohnungen für bis zu 10 €/m².
Vor allem zahlreiche ausländische Investoren treiben die Preise in die Höhe. So liegen die Kaufpreise für Wohnimmobilien je m² bei Neuvermietung in den gefragtesten Lagen von:
Im Jahr 2018 zogen 12.000 Menschen in die Hauptstadt. In einigen Trendvierteln ist vermutlich allmählich die Schmerzgrenze erreicht, aber die Nachfrage noch immer sehr groß. Also: Die Preise steigen zunächst weiter. Experten sehen jedoch relativ einheitlich, dass in Berlin eine Blasengefahr droht.
Quelle: Maria Schädlich, Immobilien Elite Club
Checkliste – die sechs wichtigsten Schritte auf dem Weg in die eigenen vier Wände. Noch in diesem Jahr ins eigene Haus
(djd). In der Eurozone hält die Niedrigzinsphase unvermindert an. Viele denken daher weiter darüber nach, jetzt das günstige Geld für den Bau der eigenen vier Wände zu nutzen. Auch Experten raten dazu: „Wer früh im Jahr an die konkrete Planung geht, kann idealerweise das nächste Weihnachten bereits im neuen Zuhause feiern“, sagt Patryk Moretto, Geschäftsführer von Musterhaus.net.
Die größte Herausforderung dabei: Die Preise für Grundstücke und die Kosten für den Hausbau sind teilweise stark gestiegen und werden auch künftig weiter zunehmen. Umso wichtiger ist es für Häuslebauer, möglichst schnell zu handeln und wichtige Fragen zu klären: Welcher Haustyp passt am besten zu mir – und kann ich ihn mir in meiner Region leisten?
1. Am Anfang steht ein ehrlicher Kassensturz: Wie viel Immobilie kann ich mir überhaupt leisten? Wie hoch darf meine Kreditrate maximal sein, ohne dass ich meinen aktuellen Lebensstandard einschränken muss?
2. So früh wie möglich sollte man sich auch nach staatlichen Fördermöglichkeiten erkundigen, zinsgünstige Kredite und Zuschüsse gibt es für energieeffizientes Bauen vor allem von der KfW. Auch Bundesländer und Kommunen greifen den Bauherren finanziell unter die Arme.
3. Wer seinen finanziellen Spielraum kennt, kann ein Grundstück suchen und grundsätzliche Entscheidungen zum Haustyp treffen: Fertighaus zum Festpreis oder Massivhaus nach Maß? Haus aus Stein oder Haus aus Holz? Haus mit oder ohne Keller? Angesichts der vielen Optionen kann es sinnvoll sein, sich erst einmal einen Überblick über möglichst viele Haustypen zu verschaffen.
Kataloge von mehr als 250 Anbietern können etwa auf www.musterhaus.net, einem der größten Hausbau-Portale Deutschlands, gratis und unverbindlich angefordert werden. Hier kann man sich Anregungen holen und die Vorzüge der einzelnen Modelle miteinander vergleichen. Fertighäuser etwa haben oft den Vorteil, dass Hausbaufirmen über passende attraktive Grundstücke verfügen.
4. Ist die Entscheidung für Grundstück und Haustyp gefallen, gilt es, die Finanzierung zu regeln. Dabei sollte man nicht nur die Hausbank aufsuchen, sondern sich auch im Internet über Finanzierungen informieren. Schnell bekommt der angehende Bauherr so einen Überblick und kann die Angebote mit der Offerte der Hausbank vergleichen.
5. Nicht außer Acht lassen dürfen Baufamilien zudem die Baunebenkosten, sie können sich insgesamt auf zehn bis 15 Prozent des Gesamtvolumens summieren.
6. Steht die Finanzierung, kann der Vertrag mit der Baufirma abgeschlossen werden. Dabei sollte man besonders gut auf das Kleingedruckte achten: Wichtig ist vor allem die Bau- und Leistungsbeschreibung.
Die Immobilienpreise 2016 auf dem deutschen Immobilienmarkt steigen weiter. Die Preise für Wohnimmobilien dürften demnach bis zum Jahresende um drei bis vier Prozent zulegen.
Nach einer aktuellen Umfrage der Landesbausparkassen (LBS) unter 600 Experten von LBS und Sparkassen steigen die Immobilienpreise 2016 um drei bis vier Prozent. Besonders ausgeprägt ist dieser Trend bei Eigentumswohnungen in den Metropolregionen und Ballungszentren.
Die Umfrage räumt zugleich mit dem alten Vorurteil auf, wonach Deutschland mehrheitlich ein Mieterland sei. Im bundesweiten Durchschnitt besitzen gegenwärtig 52 Prozent der Bürger Wohneigentum. Am oberen Ende der Skala rangiert das kleine Saarland mit 64 Prozent, das Schlusslicht im Ländervergleich ist die Hauptstadt Berlin mit 20 Prozent. In der Zusammenschau lebt heute in neun der 16 Bundesländer die Hälfte der Bevölkerung oder sogar ein erheblich größerer Anteil in den eigenen vier Wänden. Insbesondere Familien mit Kindern ziehen Wohneigentum dem Wohnen zur Miete vor.
Auch die Angleichung zwischen West- und Ostdeutschland geht laut LBS-Analyse in Riesenschritten voran. Unmittelbar nach der Wende lebte in den jungen Bundesländern nur etwa jeder vierte Haushalt im Wohneigentum. Mittlerweile sind es 36 Prozent der Haushalte und 45 Prozent der Menschen zwischen Rügen und Thüringer Wald.
Quelle: ERFOLG – Neues aus der Wirtschaft, 05/06-2016
Der Immobilienkauf 2016 boomt auch dank der Dauer-Niedrigzinsphase in Deutschland weiterhin. Im vergangenen Jahr wurden nach Schätzungen des Arbeitskreises der Gutachterausschüsse bis zu 210 Milliarden Euro für den Immobilienkauf investiert.
Das Geschäft mit Wohnungen, Häusern und Grundstücken kennt seit 2010 nur eine Richtung – nach oben. Erstmals wurde beim Immobilienkauf die 200-Milliarden-Grenze geknackt.
Doch trotz der historisch niedrigen Zinsen steigen vielerorts die Immobilienpreise. Auch für das laufende Jahr rechnen die Experten mit einem neuen Rekordwert. Ihre Einschätzungen für die Preise beim Immobilienkauf 2016 beruhen auf abgeschlossenen Kaufverträgen. Demnach liegen Düsseldorf, Leipzig, Berlin, München und Hamburg weiter im Trend. Inzwischen ziehen jedoch selbst in kleineren Städten abseits der gefragten Metropolregionen wie Hildesheim oder Holzminden die Immobilienpreise kräftig an. Ähnliche Entwicklungen sind sogar im ländlichen Raum erkennbar. Ackerland hat sich erheblich verteuert, was viele Bauern durch höhere Pachten belastet.
Ungeachtet aller Warnungen der Bundesbank vor Überbewertungen haben die Kaufpreise für Wohnimmobilien bundesweit weiter zugelegt. Sie stiegen in Städten im vergangenen Jahr um durchschnittlich sechs Prozent. Vor allem Eigentumswohnungen in städtischen Lagen sind begehrt und damit teuer: In diesem Segment stiegen die Preise im Schnitt um 6,5 Prozent, bei Reihen und Einfamilienhäusern ermittelte die Bundesbank ein durchschnittliches Plus von fünf Prozent. In der Folge steigen auch vielfach die Mieten.
Vom Boom beim Immobilienkauf 2016 profitiert auch der Bausektor. Allein im Januar gingen 12,5 Prozent mehr Aufträge ein als im Jahr zuvor. Entsprechend optimistisch blickt die Branche in die Zukunft. Mit 94 Prozent der vom Ifo-Institut befragten Bauunternehmen erwarten so viele wie nie zuvor in den nächsten sechs Monaten eine bessere oder zumindest gleichbleibende Geschäftslage. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie rechnet denn auch für 2016 mit einem Umsatzplus von drei Prozent. Angesichts unverändert hoher Nachfrage bei einem knappen Angebot werden potenzielle Käufer künftig für eine Immobilie noch tiefer in die Tasche greifen müssen.
Quelle: EROFLG – Neues aus der Wirtschaft, 05/06-2016
Die Stiftung Warentest hat untersucht, wo sich besonders aufgrund der Preise derzeit ein Immobilienkauf besonders lohnt:
Denn insbesondere in den Ballungsgebieten sind die Immobilienpreise in den letzten Jahren stark gestiegen. In Stuttgart beispielsweise liegen die Immobilienpreise fast so hoch wie in Hamburg oder München. In Berlin stiegen die Preise für den Immobilienkauf in den vergangenen fünf Jahren bei Wohnungen in guten Lagen um rund 40 Prozent, in sehr guten Lagen sogar um 50 Prozent.
Im sächsischen Görlitz dagegen liegen die Wohnungspreise bis 1400 Euro pro Quadratmeter am niedrigsten.
Als Argument für einen Immobilienkauf werden immer wieder besonders die niedrigen Zinsen angeführt. In der Tat erschein gerade mal zwei Prozent Zinsen als wahres Schnäppchen für Bauherren und Käufern bei 20 Jahren Kreditlaufzeit.
Zu den wichtigsten Auswahlkriterien gehören darüber hinaus jedoch immer wieder:
Bei Immobilien als Kapitalanlage sollte das Kaufpreis-Miete-Verhältnis stimmen – d.h., wie viele Jahre sind nötig, bis der Kaufpreis durch die Nettokaltmieten ohne Nebenkosten gedeckt ist.